Ob Stadt oder Land: Ähnlich strukturierte Regionen stehen weltweit vor vergleichbaren Herausforderungen. Anfällige globalisierte Lieferketten, Klimawandel oder die Digitalisierung der eigenen Strukturen sind nur einige der zu bewältigenden Aufgaben. Unser Team hat alle Aspekte der nationalen und internationalen Regionalentwicklung im Blick, analysiert die Umfeldfaktoren, vernetzt die Akteure aus der Wirtschaft und bringt sie mit der Wissenschaft in den Austausch.

Ein Jahrzehnt „go-cluster“

Das Programm „go-cluster“ feiert sein zehnjähriges Bestehen. Bereits seit 2012 setzt die VDI/ VDE-IT als Projektträger die clusterpolitische Exzellenzmaßnahme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz um und vereint damit die leistungsfähigsten Clusterinitiativen aus Deutschland.

Zur Professionalisierung der Innovationscluster bietet „go-cluster“ individuelle Strategieberatungen und Fortbildungsangebote an, digital oder in Präsenz in der Berliner Geschäftsstelle der VDI/VDE-IT, aber auch vor Ort bei den Mitgliedsclustern. Daneben organisiert das Team für die Mitglieder nationale und internationale Matchmaking-Veranstaltungen und erhöht deren Sichtbarkeit durch starke Öffentlichkeitsarbeit auf der Clusterplattform Deutschland: Dazu zählen der deutsche und englische Newsletter, das exklusive, monatliche Format „ClusterERFOLG“ sowie der „go-cluster“-Twitterkanal. Das Team repräsentiert das „go-cluster“-Programm auf Fachmessen wie der Hannover Messe und in für die Clusterpolitik relevanten Gremien im europäischen Kontext.

Die VDI/VDE-IT betreute im Rahmen der Förderbekanntmachung des BMWK auch ganz konkrete Projekte. In der letzten Förderrunde wurden 16 Vorhaben bewilligt, die sich mit Modellprojekten zur Entwicklung zukunftsweisender Clusterkonzepte und neuartiger Geschäftsmodelle beschäftigt haben. Darunter war auch das Projekt „Nachhaltiges Lieferantenmanagement nach DNK-Standard – ein Einkaufspool auf dem Weg zum Nachhaltigkeitsbericht“ (NaLiMa) des Netzwerk Industrie RuhrOst e. V. (NIRO). Mit diesem Projekt erhielt NIRO nicht nur die Auszeichnung „ClusterERFOLG des Jahres“, sondern leistete auch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation.

Cluster wandeln sich immer mehr zu Zukunftslaboren und Treibern regionaler Transformationsprozesse. Dabei sind die Herausforderungen der Industrie so zahlreich wie nie: Industrie 4.0, Flexibilisierung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Entsprechend war dies das Leitthema des Jahres 2022 mit diversen „go-cluster“-Aktivitäten sowie dem gleichnamigen virtuellen Clustertreffen 2022 „Transformation der Industrie“. Zudem wurde im Jubiläumsjahr mit dem Vernetzungstag in Nürnberg ein neues Format eingeführt. Das Besondere: interessierte „go-cluster“-Mitglieder bewerben sich auf den Aufruf zur Austragung des Vernetzungstags in ihrer Heimatsstadt mit eigenen Ideen zur Gestaltung der Veranstaltung. Organisatorisch werden sie durch das Projektteam unterstützt.

THERESA GERDES | PROJEKTLEITERIN

„Clusterorganisationen sind Ideengeber und Innovationsinkubatoren. Im Programm 'go-cluster' unterstützen wir sie darin, ihre Leistungsfähigkeit und Managementexzellenz auszubauen, sich zu vernetzen und ihre Aktivitäten sichtbarer zu machen. Dafür arbeiten wir hier in einem tollen interdisziplinären Team – bestehend aus Wirtschafts-, Politik-, Netzwerk- und PR-Fachleuten.“

Gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland: Stärkung ländlicher Räume im Programm "Region gestalten"

Im Programm "Region gestalten" fördern das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Vorhaben im Bereich der Raumordnung und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die VDI/VDE-IT übernahm im Juni 2020 die Aufgabe, das BMWSB, das BMI und das BBSR bei der Umsetzung der Vorhaben als Begleitagentur fachlich zu unterstützen, die Außenkommunikation wahrzunehmen sowie die Projekte im Sinne einer Begleitforschung zu analysieren.

Im Jahr 2022 setzten die Expertinnen und Experten der VDI/VDE-IT verschiedene Aufgaben im Bereich Analyse, Vernetzung, Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit um. Ein Schwerpunkt war das Monitoring mit der Definition von Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Programms. Dazu wurden Vorhaben bereist, die Umsetzung vor Ort mit Akteuren diskutiert und die Ergebnisse aufbereitet. Auch die Fachöffentlichkeitsarbeit wurde durch die Begleitagentur wahrgenommen. So war die VDI/VDE-IT u. a. für den Redaktionsprozess zur Erstellung der Broschüre „Programm 'Region gestalten'. Gemeinsam für mehr Lebensqualität“ verantwortlich, in welcher die Maßnahme und die Vorhaben vorgestellt werden.

Darüber hinaus richtete die VDI/VDE-IT mehrere Veranstaltungen mit dem Ziel aus, die Fachöffentlichkeit zu informieren und einen Austausch zwischen den Programmbeteiligten zu initiieren. Im Rahmen des Zukunftsforums Ländliche Entwicklung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft organisierte das Team das Fachforum „Ehrenamtliches Engagement als Säule regionaler Entwicklung“. In zwei Wissenswerkstätten diskutierten Expertinnen und Experten zu aktuellen Themen der Regionalentwicklung wie „Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Energiewende“ oder „Wissenstransfer in der Regionalplanung und -entwicklung“ und generierten damit neue Handlungsansätze für das Programm. Besonders hervorzuheben ist die Durchführung des Wissensforums am 21. Juni: Unter Teilnahme von Bundesministerin Klara Geywitz (BMWSB) wurden erste End- und Zwischenergebnisse von "Region gestalten" vorgestellt. Und die etwa 120 Teilnehmenden informierten und vernetzten sich zu den Themen Klimaschutz, Daseinsvorsorge, regionaler Strukturwandel sowie Kultur und regionale Identität.

CLAUDIA MARTINA BUHL | PROJEKTLEITERIN

„Durch die Bereisung der Modellvorhaben waren wir nah an der Umsetzung. Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Kreativität und Engagement die Akteure Vorhaben zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsrealität in ländlichen und strukturschwachen Regionen realisieren und dabei die Bevölkerung durch unterschiedliche Partizipationsformate mitnehmen.“

Food Cluster Hamburg: Studie bereitet Aufbau eines neuen Clusters in der Hansestadt vor

Wenn von Veränderungs- und Transformationsprozessen in der deutschen Wirtschaft die Rede ist, wird viel über die Automobilwirtschaft gesprochen. Dabei gibt es eine Branche, die vielleicht sogar vor einer noch gravierenderen Transformation steht: die Lebensmittelbranche. Der Trend zur Nachhaltigkeit, ein gesteigertes Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für gesunde Ernährung und nicht zuletzt die Bezahlbarkeit der Lebensmittel stellen die Food-Branche vor neue Herausforderungen und fordern zukunftsfähige Innovationen.

Gleichzeitig ist die Branche von erheblicher Relevanz – auch für die norddeutsche Stadt Hamburg. Dies zeigt die „Studie zum Aufbau eines Clusters Ernährungswirtschaft, Food Cluster Hamburg“. Entwickelt von der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) und dem Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE-IT konnten im Rahmen dieser Studie rund 4.500 Unternehmen in der Food-Branche für die Metropolregion Hamburg identifiziert werden, 2.000 davon angesiedelt in der Freien und Hansestadt Hamburg. Damit ist dieser Sektor auch ein wesentlicher Stützpfeiler für die Beschäftigung in der Region. Betrachtet man die Kern-Branche, sind rund 50.000 Menschen in diesem Bereich beschäftigt. Hinzu kommen 74.000 Beschäftigte aus angrenzenden Branchenbereichen, beispielsweise aus dem Groß- und Einzelhandel. Mit insgesamt 123.000 Beschäftigten entspricht dies in etwa 5,6% der Gesamtbeschäftigten in der Region.

Die große Relevanz der Food-Branche und die sich verändernden Rahmenbedingungen, denen sich Akteurinnen und Akteure ausgesetzt sehen, fordern die Stärkung bestehender sowie die Entwicklung neuer Strukturen. Der Aufbau eines Hamburger Clusters der Ernährungswirtschaft, dem Food Cluster Hamburg, soll die Chancen und Potenziale der Branche ausbauen und die Clusterpolitik des Hamburger Senats erfolgreich weiterführen. Die Analyse des iit-Teams zeigt, dass die Food-Branche derzeit zwar gut aufgestellt und positioniert ist, aber dennoch ein signifikanter Bedarf seitens der Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik besteht, intensiver und strategischer zusammenzuarbeiten. Mit der gemeinsamen Studie von BWI und iit konnten strategische Ziele und Handlungsfelder für das Clustermanagement entwickelt und vorgelegt werden.

DR. GERD MEIER ZU KÖCKER | BEREICHSLEITER

„Es gibt in Deutschland bereits einige Clusterinitiativen in der Food-Branche. Gemeinsam mit den Verantwortlichen konnten wir eine Cluster-Strategie für Hamburg mit Handlungsempfehlungen für eine zielführende Zusammenarbeit der relevanten Akteurinnen und Akteure entwickeln. So kann Hamburg auch weiterhin als Ernährungsstandort wachsen und bleibt wettbewerbsfähig.“

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