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Mit unserer Fachgruppe Gesundheit übernehmen wir Verantwortung in den Themenfeldern Gesundheitsforschung und Lebenswissenschaften. Unser Team befasst sich mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens, der Versorgungsforschung, der Wirkstoffforschung für neue Arzneimittel sowie mit der Biodiversität als eine unserer Lebensgrundlagen. Außerdem beschäftigen sich unsere Fachleute mit neuen Bedarfen in der Impfstoff- und Medikamentenentwicklung, die beispielsweise aufgrund von Pandemie oder Antibiotikaresistenzen aufkommen.
Mit rund 282.250 Hektar gehört das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zu den größten der 18 Biosphärenreservate Deutschlands. Entlang von rund 400 Flusskilometern erstreckt es sich über fünf Bundesländer.
Das Spektrum der Lebenswissenschaften ist vielfältig. Sie decken eine breite Palette unterschiedlichster Anwendungsgebiete wie Medizin, Pharmazie, Ernährung, Umwelt und Landwirtschaft ab. Dabei rückt die Biodiversitätsforschung immer mehr in den Vordergrund, auch aufgrund der Klimakrise. Die Wissenschaft hat noch längst nicht alle Zusammenhänge verstanden und noch weniger die Auswirkungen, die ein Verlust der biologischen Vielfalt auf unsere Lebensgrundlagen hat.
Ein Beispiel ist die Artenvielfalt in Auwäldern, die aus Harthölzern bestehen. Hier ist die Biodiversität höher als in jedem anderen mitteleuropäischen Waldtyp. Zudem haben sie eine wichtige Funktion für den Hochwasserschutz, als Kohlenstoffspeicher und nicht zuletzt einen außerordentlich hohen Freizeit- und Erholungswert. Die Hartholzauen in Deutschland haben jedoch durch Abholzung und zunehmende Bebauung sowie durch Begradigung und Eindeichung der Flüsse stark gelitten. Heute gehören sie zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen Mitteleuropas.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundvorhaben MediAN (Mechanismen der Ökosystemdienstleistungen von Hartholz-Auenwäldern: Wissenschaftliche Analyse sowie Optimierung durch Naturschutzmanagement) untersucht die Mechanismen, die den Ökosystemleistungen der Hartholz-Auenwälder zugrunde liegen und erfasst deren räumliche und zeitliche Variabilität. An den interdisziplinären Forschungsarbeiten im Bereich der unteren Mittelelbe sind Pflanzenökologie, Bodenkunde, Bodenzoologie, Naturschutzforschung und Landschaftsökonomie beteiligt. Die Ergebnisse fließen in eine ökonomische Bewertung der Ökosystemleistungen der Auwälder ein. Gleichzeitig sind Umsetzungspartner direkt im Verbundvorhaben eingebunden. Sie führen die Pflanzungen unter wissenschaftlicher Begleitung durch. Langfristig entstehen dadurch neue Hartholz-Auenwälder, deren Ökosystemleistungen zukünftig der Region zugutekommen.
Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die Lebenswissenschaften zu den wichtigsten Zukunftsfeldern zählen. Seit dem Jahr 2021 übernimmt VDI/VDE-IT als Projektträger für das BMBF eine Schnittstellenfunktion zwischen den vielfältigen lebenswissenschaftlichen Forschungsvorhaben und dem Fachreferat im Ministerium. Unsere fachlichen Kolleginnen und Kollegen unterstützen das Ministerium unter anderem mit wissenschaftlichen Analysen und einer strategischen Beratung.
DR. MATHIAS BOYSEN | WISSENSCHAFTLICHER BERATER
„Hartholzauen prägten früher an allen deutschen Flüssen die Landschaft. Aktuell sind sie trotz ihrer wichtigen Ökosystemleistungen und Vorteile für den Hochwasser-, Klima- und Biodiversitätsschutz extrem bedroht. Hier lässt sich anschaulich zeigen, wie wichtig der Schutz der Biodiversität ist.“
mRNA-Impfstoffe wurden in der Corona-Pandemie zum zentralen Baustein der Pandemiebewältigung. Forschung und Entwicklung am Wirtschaftsstandort Deutschland haben der mRNA-Technologie zum Durchbruch verholfen. Und nicht nur für künftige Pandemie-Vorsorgemaßnahmen wird diese Technologie von großer Bedeutung sein. Auch bei anderen Virusinfektionen wie Grippe, dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) oder dem Immunschwäche-Virus (HIV), bei der Behandlung seltener Krankheiten wie Multiple Sklerose und der Entwicklung personalisierter Krebstherapien gelten mRNA-Impfstoffe als Hoffnungsträger.
Genauso wichtig wie die Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) selbst, die genetische Informationen für den Aufbau bestimmter Proteine in Zellen überträgt, sind dabei besondere Speziallipide und Hilfsstoffe. Diese ermöglichen den sicheren und gezielten Transport der mRNA in menschliche Körperzellen. Als wichtige Bestandteile der Impfstoffe schützen sie die mRNA davor, sich vorzeitig zu zersetzen und schleusen sie am vorgesehenen Wirkungsort in die Körperzellen. Neue mRNA-Arzneimittel erfordern die Weiterentwicklung und den Entwurf neuer Speziallipide und Hilfsstoffe mit unterschiedlichen und auf die Anforderungen der neuen therapeutischen Produkte optimierten Funktionen.
Da der Großteil der derzeitig verfügbaren Speziallipide durch Patente aus dem Ausland belegt ist, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Jahr 2022 mit der „Bundesförderung für verbesserte Produktionskapazitäten sowie Forschung und Entwicklung bei Speziallipiden und anderen Hilfsstoffen für mRNA-Impfstoffe und andere mRNA-Arzneimittel“ einen Anreiz für Unternehmen und Forschungseinrichtungen geschaffen, sich verstärkt innovativ auf diesem Gebiet zu engagieren. Ziel der Richtlinie ist die strukturierte Vernetzung der Akteure aus Forschung und Entwicklung. Zudem sollen strategische Allianzen zwischen Industrie und Wissenschaft gebildet werden, um Innovationsprozesse und den Transfer von Know-how aus Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in produzierende Unternehmen zu beschleunigen. Um dies zu erreichen werden „Konsortien der Innovation aus Wissenschaft und Industrie“ (sogenannte KIWI) mit thematisch fokussierten fünfjährigen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen sowie besonders risikoreiche visionäre Zukunftsprojekte gefördert. Auf die Art sollen neue Forschungsimpulse gesetzt und auf neue zukunftsrelevante Märkte gezielt werden. Die VDI/VDE-IT ist beliehener Projektträger im Förderprogramm Speziallipide und begleitet die KIWI und Zukunftsprojekte bis zum Jahr 2027.
DR. CONSTANZE LAMPRECHT | PROJEKTLEITERIN
„Die Corona-Pandemie hat uns das große Potenzial der mRNA-Technologie für die Entwicklung hochwirksamer Impfstoffe gezeigt. Neue vorbeugende mRNA-Impfstoffe gegen HIV und Krebs werden greifbarer. Hier spielen Speziallipide als zentraler Hilfsstoff eine wichtige Rolle. Mit der zielgerichteten Forschungsförderung sorgen wir dafür, dass neue mRNA-Therapeutika mit angepassten und optimierten Speziallipiden entstehen können.“
Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) nimmt vielfältige Aufgaben wahr, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu fördern und zu schützen. Während der Corona-Pandemie wurde deutlich, wie wichtig die Institutionen des ÖGD für Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsschutz sind. Zum ÖGD gehören viele verschiedene Einrichtungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Die kommunalen Gesundheitsämter kümmern sich nicht nur um den Infektionsschutz, sondern auch um die Kinder- und Jugendgesundheit, unterstützen in den sozialpsychiatrischen Diensten Menschen mit psychischen Problemen und ihre Angehörigen, unterhalten Beratungsstellen für Menschen mit Krebserkrankungen oder Behinderungen, überprüfen die Krankenhaus-, Trinkwasser- und Gewässerhygiene und nehmen – oft auf Basis landesrechtlicher Regelungen – viele andere Aufgaben wahr.
In den vergangenen Jahrzehnten geriet die Bedeutung des ÖGD etwas in den Hintergrund. So kam es dazu, dass der Digitalisierungsgrad der ÖGD-Einrichtungen häufig nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprach. Daher haben Bund und Länder bereits im Jahr 2020 einen „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ beschlossen und stellen dafür bis zum Jahr 2026 Finanzmittel in Höhe von vier Milliarden Euro aus dem Förderprogramm der Europäischen Union „NextGenerationEU“ bereit.
800 Millionen Euro davon setzt das Bundesgesundheitsministerium in einem ambitionierten Förderprogramm ein, um die Digitalisierung der Gesundheitsämter und anderer Institutionen in den Kommunen, Städten und Bundesländern zu steigern. Diese nutzen die Mittel, um ihre IT-Systeme technisch auf den neuesten Stand zu bringen, anwendungsfreundliche Softwareanwendungen zu implementieren oder ihre Mitarbeitenden zu schulen. Ziel dieser Maßnahmen ist ein verbesserter Infektionsschutz sowie gut vernetzte und effizient arbeitende ÖGD-Institutionen. Und schließlich sollen die Bürgerinnen und Bürger die Leistungen des ÖGD unkompliziert in Anspruch nehmen können.
Die Fachleute aus dem Gesundheits- und Digitalisierungsteam der VDI/VDE-IT unterstützen das Bundesministerium für Gesundheit seit dem Jahr 2022 dabei, diese Fördermaßnahme vorzubereiten und umzusetzen. Dazu gehört es, das Programm passend für die Einrichtungen des ÖGD auszugestalten, die eingereichten Projektvorschläge inhaltlich zu prüfen sowie die schließlich bewilligten Digitalisierungsprojekte zu beraten und in der Umsetzung zu begleiten.
Die Digitalisierung der Gesundheitsämter ist ein komplexes und umfangreiches Thema. Bei der Orientierung soll ein wissenschaftliches Reifegradmodell helfen, mit dem auch die Verbesserungen gemessen werden können. In acht Dimensionen wird damit die digitale Reife der deutschen Gesundheitsämter erfasst und über die kommenden Jahre hinweg evaluiert.
DR. TATJANA HEINEN-KAMMERER |
STELLVERTRETENDE PROJEKTLEITERIN
„Von den geförderten Modellprojekten werden mittelfristig alle Akteure des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland profitieren. Ebenso von den übergreifenden Projekten auf Länderebene. Innerhalb des Förderprogramms tragen wir zu mehr Austausch und Standardisierung bei und ebnen so den Weg zum digitalen Gesundheitsamt.“
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