Mehr Flexibilität oder mehr Stress? Die Auswirkungen hybrider Arbeitsformen

Im Auftrag des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) haben unsere Zukunftsforscherinnen und -forscher in der TA-Kompakt-Studie „Gesellschaftliche Auswirkungen hybrider Arbeitsformen“ mit Hilfe von Delphi-Befragungen untersucht, welche Folgen eine zunehmende Verbreitung hybrider Arbeit auf die Gesellschaft hat. Die Ergebnisse zerstreuen einige der aktuellen Bedenken, zeigen aber auch Entwicklungspotenziale auf. Und sie bestätigen: Hybride Arbeitsformen werden sich wahrscheinlich weiter etablieren – vorausgesetzt Wirtschaft und Politik sind bereit, die notwendigen Schritte zu gehen.

Es ist das Jahr 2035. Maria sitzt zu Hause in ihrem Arbeitszimmer an ihrem ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz. Während ihr Rechner hochfährt, erinnert sie sich an ihren Arbeitsalltag vor einigen Jahren: Als Instandhaltungsingenieurin in einem Industrieunternehmen war sie oft auf Reisen, um die Maschinen an den einzelnen Produktionsstandorten zu kontrollieren und zu warten. Die Arbeit war zeitaufwendig, körperlich belastend und brachte auch Sicherheitsrisiken mit sich. Oft verpasste sie durch die langen Pendelzeiten das gemeinsame Abendessen mit der Familie. Dank technologischer Fortschritte und angepasster Arbeitsstrukturen kann Maria heute einen Großteil ihrer Arbeit aus einem nahegelegenen Remote-Control-Center und von zu Hause aus erledigen. Ermöglicht haben dies zentrale Entwicklungen wie digitale Zwillinge, das industrielle Metaverse und eine automatisierte Wartung durch Künstliche Intelligenz (KI). Eine neue Arbeitsorganisation und sozialpartnerschaftliche Vereinbarungen, die beispielsweise ein flexibilisiertes Arbeitszeitmodell und die Arbeit in hybriden Teams umfassen, haben ihr geholfen, den Produktivitätsdruck zu reduzieren, der ihr anfangs bei der Arbeit von Zuhause zusetzte. Maria kann ihre Arbeit mittlerweile effizienter, sicherer und nachhaltiger gestalten. Ihr Unternehmen profitiert zugleich von gesunkenen Wartungskosten und einer gestiegenen Produktivität.

Bereits seit dem Jahr 2013 blicken wir mit unserem „Horizon Scanning“ für das TAB in die Zukunft. Softwaregestützt suchen unsere Forscherinnen und Forscher nach Signalen dafür, was zukünftig für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft wichtig sein wird.

Die Arbeitswelt muss sich für eine erfolgreiche Umsetzung hybrider Arbeitsmodelle auf mehreren Ebenen anpassen.

Die Voraussetzungen für die Akzeptanz hybrider Arbeitsmodelle sind in den verschiedenen Branchen unterschiedlich.

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