Innovationspolitik

Forschung und Innovation ebnen den Weg in die Zukunft

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Wissenschaftliche Neuerungen brauchen gute Rahmenbedingungen und eine starke Innovationskultur. Dazu tragen wir mit unserer strategischen Politikberatung bei. Ob als Teil des Projektbüros für die Zukunftsstrategie der Bundesregierung, als Strategieprozessgestalter für die sächsische Forschungslandschaft oder mit der Analyse von Zukunftsszenarien als Teil des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag: Unsere Expertise ist oftmals die Grundlage für die Auswahl der Förderinstrumente in Bund und Ländern sowie den Transfer der Ergebnisse in die Praxis.

Aufnahme des Reichstagsgebäude

Die VDI/VDE-IT unterstützt die Bundesregierung bei der Umsetzung der Zukunftsstrategie.
Foto: AdobeStock/Paschalis Bartzoudis

Fortschritt aktiv unterstützen – das Projektbüro zur Unterstützung der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation

Nach der Hightech-Strategie setzt die neue Zukunftsstrategie ganz bewusst neue klare Akzente, ist ganzheitlicher und agiler: Im Blick sind die Stärken des deutschen Innovationssystems und ebenso die Schwächen. Die Zukunftsstrategie ist klar ausgerichtet an den gesellschaftlichen Bedarfen und für eine Transformation in die Zukunft in sechs Missionen:

  1. Die Industrie soll kreislauffähiger und ressourceneffizienter werden – und die Mobilität nachhaltiger.
  2. Klimaschutz und Klimaanpassung sind Top-Themen, verbunden mit der Bewahrung der Biodiversität und der Sicherung unserer Ernährungsgrundlagen.
  3. Mit der Zukunftsstrategie will die Bundesregierung die Gesundheit für alle verbessern. Das heißt einerseits Volkskrankheiten bekämpfen, andererseits Prävention verbessern.
  4. Deutschland muss technologisch und digital souverän sein, als Forschungs- und Industriestandort und ebenso als größte Volkswirtschaft dieses Kontinents.
  5. Raumfahrt ist ein Leittechnologiefeld für etliche technologische Entwicklungen und wird genauso gestärkt wie die Meeresforschung.
  6. Und selbstverständlich setzt sich die Zukunftsstrategie mit der gesellschaftlichen Resilienz, Vielfalt und dem Zusammenhalt auseinander.

„Fortschritt wagen“ wird durch die Zukunftsstrategie damit übersetzt in ein „Fortschritt gestalten“: Hand in Hand mit relevanten Akteuren, ressortübergreifend, ohne Silodenken und mit vielen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

Unter der Federführung des Forschungsministeriums arbeiten über 90 Referentinnen, Referenten und Referatsleitungen aus 15 Ministerien – vom Auswärtigen Amt bis zum Wirtschaftsministerium – an der Umsetzung von sechs Missionen mit über 185 Missionszielen. Sie werden intensiv von 21 exponierten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft des Forums Zukunftsstrategie beraten und begleitet. Die Zukunftsstrategie ist sehr langfristig und legislaturübergreifend ausgelegt. Ein erster Bilanzbericht wird im Frühjahr 2025 veröffentlicht.

Projektbüro unterstützt fachlich, methodisch und operativ

Als Projektbüro unterstützen wir gemeinsam mit dem Projektträger Jülich diesen Umsetzungsprozess für das BMBF und alle beteiligten Ressorts. Wir begleiten die Missionsteams fachlich, methodisch und operativ, betreuen das Forum Zukunftsstrategie, unterstützen das BMBF in der Gesamtkoordination, setzen das Monitoring um, organisieren Veranstaltungen und moderieren Workshops, unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit und gewährleisten das kollaborative Arbeiten über unsere MI.AA-Plattform.

Gruppenbild

Auf der Projekt-Abschlusskonferenz wurde das „Weißbuch für die Forschung in öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachsen“ vorgestellt. Mit dabei: der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (2.v.l.).
Foto: Frank Grätz

Innovativ, kreativ und partizipativ: Der Weg zum sächsischen Weißbuch für die Forschung

Sachsen gilt als Hochburg von Forschung und Wissenschaft. Mit rund 90 öffentlich finanzierten Einrichtungen bietet der Freistaat ein beeindruckendes Forschungsökosystem. Um langfristig die richtigen Schwerpunkte und Rahmenbedingungen für die Forschungspolitik zu setzen und so den Forschungsstandort Sachsen zu stärken und weiterzuentwickeln, ist der Freistaat neue Wege gegangen. Im breit angelegten Weißbuch-Prozess stand der intensive Austausch innerhalb und mit der Forschungsgemeinschaft im Mittelpunkt.

Von November 2021 bis Ende des Jahres 2023 haben wir den gesamten Prozess hin zum finalen Weißbuch mit einem interdisziplinären und standortübergreifenden Team für das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus umgesetzt.

Fünf Dialogveranstaltungen in Präsenz und online, zwei Konferenzen, eine Fachtagung, ein Onlineforum, ein Ideenwettbewerb namens „Science on Stage“ und zahlreiche Analysen bildeten die Grundlage für einen intensiven Dialog mit und zwischen Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft sowie strategischen Partnern der Wissenschaftsgemeinschaft Sachsen. Mit der nach einem Jahr vorliegenden SWOT-Analyse und der Wirkungsanalyse eines landeseigenen Forschungsförderungsinstruments haben unsere Fachleute im zweiten Projektjahr damit begonnen, die Erkenntnisse zu verdichten. Im November 2023 mündete dies in den forschungspolitischen Grundsätzen und Leitlinien, die die zukünftige Richtschnur beim Ausgestalten von Forschungspolitik in Sachsen sein werden – dem Kernstück des Weißbuchs. Neben dem intensiven Austausch innerhalb der sächsischen Forschungslandschaft kamen entscheidende Impulse aus der begleitenden Expertenkommission, einem Gremium namhafter Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung und Industrie.

Mit einem intensiven Austausch innerhalb der Forschungsgemeinschaft auf dem Weg zum Weißbuch.
Film: VDI/VDE-IT

Dr. Antje Zehm | Projektleiterin

Der Erfolg des Weißbuch-Projekts gründet sich auf unseren intensiven Einsatz einer Vielzahl von kreativen und innovativen Partizipationsformaten und der hohen Teilnahmemotivation der Akteure des Forschungsökosystems in Sachsen. Und nicht zuletzt waren es in der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus deren Mut, Aufgeschlossenheit und Vertrauen uns gegenüber, die dieses so agile Projekt möglich gemacht haben. Wir sind stolz, gemeinsam mit allen Akteuren die forschungspolitischen Leitlinien entwickelt zu haben und damit die zukünftige Ausgestaltung der Forschungslandschaft in Sachsen mitzuprägen.

Luftaufnahme einer Stadt bei Nacht

Die Stadt Berlin will mit Reallaboren die sozial-ökologische Transformation voranbringen. Die VDI/VDE-IT unterstützt bei der Umsetzung.
Foto: AdobeStock/Katja Xenikis

Reallabore setzen innovative Impulse für den Wirtschaftsstandort Berlin

Zukunftsfragen zur sozial-ökologischen Transformation für den Innovationsstandort Berlin im Labor begegnen – diese Idee verfolgt die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe mit dem „Programm zur Förderung von wirtschaftsorientierten Reallaboren“.

Die sogenannten Reallabore sollen auf Quartiersebene komplexe technische und nicht-technische Systemlösungen und damit verbundene Wertschöpfungschancen erproben. Ziel ist es, damit weitreichende Transferpotenziale aufzuzeigen sowie regulatorisches und administratives Lernen zu ermöglichen. Das Instrument der Reallabore wurde bewusst mit Bezug zu einem definierten Quartier gewählt. Denn damit wird es möglich, innerhalb eines abgrenzbaren Systemausschnitts optimale sektor- und clusterübergreifende Lösungen für die Stadt zu entwerfen.

In einem zweistufigen Wettbewerb werden nun zehn Ideen zu konkreten Konzepten ausgearbeitet. In die Förderung kommen dann bis zu drei Vorhaben, die ein besonderes Wertschöpfungspotenzial für die Berliner Wirtschaft erwarten lassen. Die VDI/VDE-IT wurde von der Senatswirtschaftsverwaltung mit der Projektträgerschaft beauftragt und übernimmt die fachlich-inhaltliche und administrative Abwicklung des Förderprogramms. Für rechtliche und regulatorische Fragestellungen ist der Projektträger Karlsruhe als Unterauftragnehmer eingebunden. Auf den Ende 2023 gestarteten Förderaufruf haben sich 56 Vorhaben für die Förderung der sechsmonatigen Konzeptphase beworben. Zum Jahresbeginn 2024 startet der Auswahlprozess.

Miriam Kreibich | Projektleiterin

Wirtschaftsorientierte Reallabore in der Stadt zu fördern, wo man selbst auch lebt und arbeitet, ist besonders spannend. So lässt sich die Umsetzung dieses innovativen Förderformats hautnah miterleben.

Besser als eine Glaskugel: Unser Horizon Scanning für das TAB

2023 war für uns ein ganz besonderes Jahr: Gemeinsam mit unseren Partnern vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) ist es uns gelungen, mit einem frischen Konzept den Deutschen Bundestag zu überzeugen, uns für weitere fünf Jahre mit der strategischen Früherkennung von wissenschaftlich-technischen und sozioökonomischen Trends zu beauftragen.

Seit dem Jahr 2013 schauen wir nun schon für das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) mit unserem Software- und Fachleute-basierten „Horizon Scanning“ in die Zukunft. Unsere Kurzprofile aus dem Jahr 2023 zu Themen wie dem Metaverse, People Analytics, Waldbekämpfungstechnologien und zellulärer Fleischproduktion zeigen, wie sehr uns weiterhin die Auswirkungen von Megatrends wie Künstlichen Intelligenz und Digitalisierung im Allgemeinen sowie die Dekarbonisierung beschäftigen. Inzwischen rücken auch geopolitische Fragestellungen stärker in den Fokus und spielen beispielsweise in unserem Kurzprofil zu Hyperschallwaffen und unserer Kurzstudie zum Thema E-Voting eine Rolle.

Wissenschaftliche Erkenntnisse als Entscheidungsgrundlage

In einer von vielen Krisen geprägten Welt, in der vieles scheinbar unsicherer geworden ist, müssen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger immer schneller evidenzbasierte Politikentscheidungen treffen. Und auch die Bürgerinnen und Bürger haben ein großes Interesse daran haben, Zugang zu den Ergebnissen einer wissenschaftsbasierten Technikfolgen-Abschätzung zu haben und diese mit Abgeordneten und Fachleuten zu diskutieren.

In der neuen Vertragsperiode setzen wir deshalb gemeinsam mit unseren Partnern neue Schwerpunkte:

  • Wir erweitern unser Produktportfolio mit kompakten Kurzformaten für eine agile Beratung.
  • Wir bauen unsere Forsight-Aktivitäten mit Fokus auf Innovation und transformativer Resilienz aus
  • und wir werden die Wissenschaftskommunikation nach innen – in den Bundestag hinein und nach außen mit der Öffentlichkeit – stärken.

Eines aber wird bleiben wie es ist: Wir werden weiterhin schwache Signale am Horizont suchen, die uns Hinweise darauf geben, was morgen für uns wichtig wird!

Tobias Hungerland | Projektleitung

Vorausschau und Rückblicke kennzeichnen unsere Arbeit für das TAB. Dabei überzeugen wir wie in den vergangenen zehn Jahren auch künftig mit qualitativ hochwertiger Arbeit und werden zahlreiche neue Themenfelder erschließen. In den kommenden fünf Jahren werden wir mit neuen Kolleginnen und Kollegen weitere methodische Ansätze verfolgen und noch bessere Ergebnisse für unsere Kunden erarbeiten.

ein Kind, welches glücklich in einem Pool badet

Eine App für den Schwimmunterricht gehört zu den erfolgreichen „VIP+“-Projekten.
Foto: AdobeStock/MVProductions

Die Validierungsförderung VIP+: ein nachgefragter Dauerbrenner

Eine Sprachdiagnostikhilfe bei Mehrsprachigkeit, Zucker aus Papiertaschentüchern, innovative Krebsdiagnostik und -bekämpfung, eine App für den Schwimmunterricht oder eine regionale Plattform für Stadtöffentlichkeit – die Projekte bei VIP+ sind so bunt wie die Forschungslandschaft selbst.

23 neue Verbund- und Einzelvorhaben mit durchschnittlich 1,2 Mio. Euro Projektvolumen konnten in 2023 über die BMBF-Förderung starten. Denn bei allen diesen Projekten lagen vielversprechende Ergebnisse der Grundlagenforschung vor, die den „VIP+“-Gutachtendenkreis mit ihrem Validierungsvorhaben überzeugen konnten.

Das Programm VIP+ läuft seit 12 Jahren erfolgreich und ist eine stabile und weiterhin stark nachgefragte Säule in der Förderlandschaft, organisiert und umgesetzt von unserem erfahrenen interdisziplinären Team. Die Offenheit für alle Themen und die Möglichkeit, jederzeit einzureichen, ist ein Alleinstellungsmerkmal, das hohe Flexibilität bietet. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: In Patenten, Unternehmen, Lizensierungen oder Forschungskooperationen. Nicht selten erhalten „VIP+“Projekte mit Gründungsambitionen direkt im Anschluss eine EXIST-Gründungsförderung.

Wie der Transfer noch besser funktionieren kann, ist zentrales Thema der alle zwei Jahre stattfindenden Verwertungsworkshops. Sie sind auch ein Schaufenster erfolgreicher Transferstrategien in die Anwendung und wurden vom Team der VDI/VDE-IT im November 2023 in Bonn und Berlin organisiert und umgesetzt. Laufende und ehemalige Projekte konnten sich hier davon überzeugen, wie wichtig der Validierungsschritt ist, um verlässliche Ergebnisse vorzuweisen, die auch Investoren überzeugen.

Angelika Frederking | Projektleiterin

Die Verwertungserfolge der VIP-Projekte zeigen, wie transferstark unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz unterschiedlichen Disziplinen sind. Unser VIP-Team begleitet mit großem Engagement die Validierung, den letzten Schritt zur erfolgreichen Verwertung. VIP+ schließt eine wichtige und dauerhaft nachgefragte Förderlücke.

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