Wirtschaft und Arbeit

Innovationen für die digitalisierte Arbeitswelt

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Wie zahlen wir in Zukunft für Dienstleistungen und Produkte? Und wie entstehen neue Dienstleistungen und Produkte, die für die Menschen relevant und nutzbringend sind? Hier engagieren wir uns für einen Austausch von Mittelstand, Start-up-Szene und Gesellschaft. Dazu analysieren wir Trends und Umwälzungen mit wissenschaftlichen Berichten und umfänglichen Begleitforschungsprogrammen.

Die Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg bringt landesweit die Digitalisierung voran.
Foto: AdobeStock/Igor

Die Digitalisierung im Ländle stärken – Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg

Die Digitalisierung prägt zunehmend unseren Lebensstil und unsere Arbeitsweise. Das bringt sowohl für Arbeitgeber als auch für Beschäftigte erhebliche Veränderungen mit sich. Das Land Baden-Württemberg hat darum „Wirtschaft 4.0“ in den Fokus der aktuellen und zukünftigen Wirtschaftspolitik gestellt.

 

Im Jahr 2017 startete Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, die „Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg“ (IW4.0) und entwickelte in Zusammenarbeit mit 35 Partnern eine gemeinsame „Roadmap Wirtschaft 4.0“. Die Initiative bündelt branchenübergreifende Aktivitäten und arbeitet praxisorientiert an Digitalisierungsmaßnahmen. Im Fokus stehen Themen wie künstliche Intelligenz, Blockchain oder Green Digital.

Die IW4.0 stützt sich auf sogenannte Branchensäulen wie „Allianz Industrie 4.0“, „Handwerk 2025“, „Handel 2030“, „Dienstleistungswirtschaft 4.0“ sowie „Kultur- und Kreativwirtschaft 4.0“. Ziel ist es, die Digitalisierung der Wirtschaft in Baden-Württemberg, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, flächendeckend und branchenübergreifend voranzutreiben. Als „Dach“ und „kommunikative Klammer“ koordiniert die IW4.0 sämtliche Digitalisierungsaktivitäten.

Im Jahr 2023 wurden zahlreiche Aktivitäten in den Bereichen Information, Vernetzung, Beratung, Forschung, Entwicklung und konkrete Förderprogramme umgesetzt. Ein Highlight war das Spitzentreffen am 16. Januar, an dem Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut mit hochkarätigen Wirtschaftsvertretern über die Resilienz der hiesigen Wirtschaft sprach. Moderiert und vorbereitet wurde das Spitzentreffen durch die Koordinierungsstelle. Auch der Digitalgipfel in Stuttgart wurde von der Koordinierungsstelle mit vorbereitet.

Organisiert wird die Koordinierungsstelle IW4.0 von der VDI/VDE-IT gemeinsam mit der IFOK GmbH. Unsere Fachleute unterstützen das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus dabei, die relevanten Themen zu identifizieren und zusammen mit den Partnerorganisationen sowie KMU zu adressieren. Bislang wurden unter anderem die Themen Resilienz, künstliche Intelligenz, Cybersicherheit oder nachhaltige Digitalisierung herausgearbeitet und zielgruppengerecht aufgearbeitet.

Seit Gründung der IW4.0 wurden Maßnahmen und Projekte für KMU mit einem Volumen von mehr als einer halben Milliarde Euro bewilligt, um die Digitalisierung voranzubringen.

Beim Digitalgipfel in Stuttgart trafen sich im Juni 2023 weit über 2.000 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Politik.
Video: VDI/VDE-IT

Dr. Roland Justen, Koordinator der Initiative Wirtschaft 4.0 BW erläutert die Inhalte der Videoreihe.
Video: VDI/VDE-IT

Dr. Roland Justen | Projektleiter

Die Koordinierungsstelle arbeitet eng mit zahlreichen KMU und Intermediären zusammen, um die Digitalisierung branchenübergreifend und in der Fläche des Landes zu stärken. Die Fördermaßnahmen im Rahmen der IW4.0 zeigen teilweise deutliche finanzielle Hebelwirkungen, was die positiven Effekte des Projekts verdeutlicht.

15 Jahre „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“: Die Internationalisierung des ZIM schreitet weiter voran.

Zehntausende erfolgreiche Innovationsvorhaben beweisen: Das technologie- und branchenoffene Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) passt genau auf die Bedürfnisse des Mittelstands. Jährlich kommen über 3.000 neu geförderte Technologieentwicklungs-Projekte hinzu.

 

Seit 2008 hat die VDI/VDE-IT als beliehener Projektträger für die Projektform Innovationsnetzwerke 895 Netzwerke gefördert. Dabei betreuen wir nicht nur die Innovationsnetzwerke selbst, sondern auch die in diesen Netzwerken entstehenden Einzel- und Kooperationsprojekte sowie Durchführbarkeitsstudien und unterstützende Leistungen zur Markteinführung.

ZIM ist das größte Technologieförderprogramm für den deutschen Mittelstand und damit ein wesentlicher Pfeiler der deutschen Innovationspolitik. Ziel ist es, die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen nachhaltig zu stärken. Evaluationen bestätigten immer wieder, dass dies mit dem ZIM auch gelingt. Das zeigt auch der Evaluationsbericht von 2023.

Evaluationsbericht bescheinigt ZIM eine hohe Wirksamkeit
Die vom RKW-Kompetenzzentrum im Auftrag des BMWK erstellte Expertise belegt die hohe Wirksamkeit des ZIM: „Vor allem in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten leistet das Förderprogramm ZIM einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen im für die deutsche Wirtschaft so bedeutenden Mittelstand.“

Mit ihrer Expertise im Bereich Innovationsnetzwerke sorgen die Fachleute der VDI/VDE-IT dafür, dass das Programm seine Wirksamkeit entfalten kann. Wir beraten potenzielle Antragstellende, treffen Förderentscheidungen und unterstützen die Netzwerkmanagementeinrichtungen beim Aufbau der Netzwerke und im Prozess der Ideenfindung für FuE-Projekte. Nicht zuletzt machen wir die Erfolgsbeispiele auch sichtbar. Mit klassischen und digitalen Veranstaltungsformaten bringen wir die Netzwerkmanagerinnen und -manager zusammen und unterstützen sie zusätzlich mit einer eigens herausgegebenen ZIM-Netzwerk-App als Kommunikationsplattform.

Deutscher Mittelstand weltweit
Neben der Förderung von Innovationsprojekten und -netzwerken innerhalb Deutschlands zielt das ZIM in den letzten Jahren verstärkt auf die Förderung der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ab. Dabei zeigt sich immer wieder, dass die Förderung von Innovationsnetzwerken mittelständischer Unternehmen weltweit einzigartig ist. Erste deutsch-australische Netzwerke und viele Gespräche mit verschiedensten Einrichtungen in Australien haben gezeigt, dass es viele Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit deutscher und australischer KMU gibt. Die große Entfernung stellt jedoch eine Barriere dar, potenzielle Kooperationspartner zu finden. Zur Unterstützung der Internationalisierung des ZIM haben wir 2023 erstmals einen moderierten Matchmaking-Prozess mit ausgewählten australischen Universitäten aus dem Bundesstaat Queensland initiiert, um die Gründung von deutsch-australischen ZIM-Innovationsnetzwerken zu erleichtern.

Kerstin Röhrich | Koordinatorin Internationales

Internationale Zusammenarbeit wird auch für kleine und mittlere Unternehmen immer wichtiger. In den internationalen ZIM-Innovations­netzwerken zeigt sich immer wieder, dass sowohl die deutschen KMU als auch die internationalen Partner davon profitieren, sich auszutauschen und gemeinsam neue Lösungswege zu erarbeiten und umzusetzen.

Höhepunkt der Preisverleihung war die Verleihung des Fokuspreises „Energieeffizienz“ - passend zum Motto des Digital-Gipfels 2023 - durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Der Bundesminister betonte die Bedeutung von Start-ups für die digitale und nachhaltige Transformation der Wirtschaft. Foto: BMWK / Philipp Kirschner

Jede vierte Bewerbung im „Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen“ kommt von Frauen

Der „Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen“ ist mittlerweile der größte öffentlich finanzierte und bundesweite Ideenwettbewerb für Technologiegründung. In den vergangenen Jahren zeichnete sich ein Trend hin zu mehr Bewerbungen von Frauen ganz klar ab.

 

Der Anteil von weiblichen Bewerbungen im Wettbewerb ist in den vergangenen fünf Jahren von etwa 15 Prozent auf 26 Prozent gestiegen. Unter den besten 30 Gründungskonzepten, die der Jury in 2023 vorgestellt wurden, lag der Frauenanteil sogar bei 29 Prozent und der Anteil der Start-ups mit Gründerinnen im Team bei über 64 Prozent.

Ein Highlight im vergangenen Jahr des „Gründungswettbewerbs – Digitale Innovationen“ war die feierliche Preisverleihung am 20. November 2023 auf dem Digital-Gipfel in Jena. Dr. Anna Christmann, Beauftragte für die Digitale Wirtschaft und Start-ups des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, würdigte die 21 Preisträgerinnen und Preisträger der Sommerrunde 2023 für ihre innovativen Lösungen und wegweisenden Konzepte mit digitalen Technologien. Die Pitches der Start-ups sorgten im vollen Ernst-Abbe-Saal für viel Begeisterung beim Publikum und konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer in den Bann ziehen.

Seit 27 Jahren setzt die VDI/VDE-IT den „Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen“ für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) um. Die Aufgaben des Teams der VDI/VDE-IT sind vielfältig. Neben der Betreuung des Bewerbungs- und Vorauswahlprozesses und der Durchführung der Jurysitzung wird auch ein umfassendes Coaching- und Qualifizierungsangebot für die prämierten Unternehmen angeboten. Auch die Vorbereitung und Durchführung von Vernetzungsveranstaltungen und der Preisverleihungen gehören dazu.

Dr. Anna Christmann, Beauftragte für digitale Wirtschaft und Start-ups vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht über weibliche Gründerinnen und den Vorteil diverser Gründungsteams für die Start-up-Landschaft in Deutschland.
Video: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Birgit Buchholz | Projektleiterin

Start-ups spielen eine wichtige Rolle bei der digitalen und nachhaltigen Transformation der Wirtschaft. Es freut uns, dass auch der Frauenanteil bei Neugründungen kontinuierlich wächst. Mit dem Gründungswettbewerb feiern wir gemeinsam das bereits Erreichte und motivieren zukünftige Gründerinnen und Gründer, ihre Ideen in die Tat umzusetzen.

Strategische Vorausschau zur Zukunft des Bargeldes

Bezahlen wir alles nur noch digital oder bleibt Bargeld langfristig ein verlässliches und allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel? Für die Studie „Bargeld der Zukunft“ im Auftrag der Deutschen Bundesbank entwickelten die Studienverantwortlichen der VDI/VDE-IT in Zusammenarbeit mit dem SINUS-Institut drei Szenarien, die mögliche Zukunftsbilder des Bargeldes sowie dessen Umfeld in Deutschland in den nächsten 15 bis 20 Jahren zeichnen.

 

Statt einer Glaskugel oder linearer Prognosen wählten sie dazu die sogenannte strategische Vorausschau („Foresight“) und haben einen schlüsselfaktorbasierten Szenario-Ansatz umgesetzt. Szenarien sind hypothetische, alternative Zukunftsbilder, die unterschiedliche Entwicklungspfade und -möglichkeiten aufzeigen. Ziel von Szenarien ist es nicht, die Zukunft exakt vorherzusagen, sondern Entscheidungsträgerinnen und -trägern die Möglichkeit zu geben, sich strategisch mit alternativen möglichen Zukünften auseinanderzusetzen.

Zur Entwicklung der Szenarien konnten die VDI/VDE-IT auf einen vielfältigen Methodenkasten zurückgreifen. Darunter kamen auch vorausschauende Methoden zur Datenerhebung basierend auf einer Kombination aus Text-Mining-Ansätzen und Methoden Künstlicher Intelligenz zur semantischen Text-Analyse zum Zuge.

Das Ergebnis sind drei mögliche Szenarien für die Zukunft des Bargeldes:

Die hyperdigitale Bezahlwelt – künstlich intelligent, bequem und vulnerabel
Geopolitische Entwicklungen, Digitalisierung und KI haben die Welt verändert. Bargeld spielt im Jahr 2037 nur noch eine untergeordnete Rolle.

Die Bezahlwelt in der Bargeld-Renaissance – smart, selbstbestimmt und resilient
Corona-Pandemie, Klimawandel, die Fortschritte bei KI und der Ukraine-Krieg haben das Bewusstsein der Bevölkerung geschärft, sich für Krisensituationen vorzubereiten. Bargeld wird (wieder) mit Werten wie Souveränität, Unabhängigkeit, aber auch konstruktivem Rebellentum und lässiger Abgrenzung vom Mainstream assoziiert.

Die verschwindende hybride Bezahlwelt – pluralistisch, segregiert und indifferent
Individualisierung und Pluralisierung haben zur Ausdifferenzierung von Lebensverhältnissen, Lebensstilen und Lebenswelten geführt. Bargeld schleicht sich aus.

Dr. Simone Ehrenberg-Silies | Projektleitung

Unsere Kundinnen und Kunden stehen immer wieder vor der Herausforderung, die Weichen für die Zukunft im Hier und Jetzt stellen zu müssen, ohne jedoch zu wissen, wie die Welt in 15 bis 20 Jahren aussehen wird. Hierbei unterstützt unser interdisziplinär aufgestelltes Foresight-Team professionell und vorausschauend.

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